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Das Wort Silber stammt von dem lateinischen Wort „Argentum“, was wörtlich übersetzt „Geld“ bedeutet. Von allen Edelmetallen ist Silber das am häufigsten vorkommende Element, welches schon seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. als Gebrauchsmaterial verwendet wurde. Zwar ist Silber ein seltenes Metall, aber dennoch übersteigt das Silbervorkommen das von Gold um das Zwanzigfache.
Das Edelmetall Silber zeichnet sich besonders durch seine hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit aus. Zudem hat es im Vergleich zu anderen Metallen überdurchschnittlich hohe Farbhelligkeit und Polierfähigkeit. Silber, das aufgrund seiner Namensherkunft oft auch „weiß glänzendes Metall“ genannt wird, weist ein starkes Reflexions- und Absorptionsvermögen für Licht auf, weswegen es vor allem oft zur Herstellung von Spiegeln und Reflektoren benutzt wird. Frisch abgeschiedenes Silber reflektiert über 99,5% des sichtbaren Lichtes. Ebenso wie das Edelmetall Gold ist Silber weich, dehn- und formbar sowie korrosions- und hitzeresistent.
Zu den besonderen Eigenschaften von Silber gehört, dass Silber-Ionen an Bakterien und Pilzen haften bleiben und so deren Atmung und Stoffwechsel blockiert. Diese antibakterielle Wirkung führt dazu, dass Silber nicht nur in Medizin (z.B. chirurgische Instrumente, Operationssäle) und Wissenschaft häufig zu finden ist, sondern auch überall dort zum Einsatz kommt, wo Bakterien und Keime generell unerwünscht sind (z.B. Kühlschränke).
Silber ist unter der Ordnungsnummer 47 und mit dem Elementsymbol Ag als Element der elften Gruppe – der Kupfergruppe – im Periodensystem der Elemente eingeordnet. Obwohl Silber relativ reaktionsträge ist und auch bei höheren Temperaturen nicht mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert, läuft dessen Oberfläche mit der Zeit schwarz an. Dieses Phänomen ist auf die Entstehung von Silbersulfid zurückzuführen, das aufgrund der Reaktion des Silbers mit Schwefelwasserstoff und Luftsauerstoff entsteht. Die hierdurch entstehende Patina- eine dünne Schicht auf der Oberfläche von Silber, die durch Korrosion entsteht – lässt sich durch eine luftdichte Lagerung oder eine Schutzschicht vermeiden. Silber ist sehr beständig, denn lediglich oxidierende Säuren, wie z.B. Salpetersäure, und Cyanid-Lösungen in Verbindung mit Sauerstoff sind stark genug, um das Edelmetall zu lösen.
Viele Silberlagerstätten entstehen durch wässrige Lösungen, die sich ihren Weg in enge Felsspalten bahnen und unter hohen Temperaturen Erze abscheiden. Es entstehen metallhaltige Mineralgemische, die das Edelmetall Silber enthalten. Die bedeutendsten Silbervorkommen der Welt befinden sich in Mexiko, China und Peru, wo mit Abstand die größten Mengen des Edelmetalls abgebaut werden. Silbervorkommen in Deutschland befinden sich im Erzgebirge, im Harz und im Schwarzwald.
Etwa die Hälfte des genutzten Silbers geht aus der Rohstoffgewinnung von Kupfer, Zink oder Blei hervor. Ein Viertel des Edelmetalls stammt aus dem Recycling von Altmetallen – bspw. durch das Einschmelzen von altem Silberschmuck, Münzen, Elektronikteilen oder Industrieabfällen. 20% des Edelmetalls wird aus Silber-Erzen gewonnen, indem durch das Verfahren Cyanidlaugerei mithilfe einer 0,1%-igen Natriumcyanid-Lösung, die dem zerkleinertem Schlamm des Erzes beigemischt wird, das Silber von dem Trägermaterial abgeschieden wird. Diese Methode benötigt Sauerstoff und wird deshalb unter einer guten Belüftung durchgeführt. Das hieraus gewonnene Rohsilber wird abgefiltert und zur weiteren Reinigung übergeben. Diese erfolgt elektrolytisch mit einer Silbernitratlösung, wobei Rohsilberplatten als Anoden und Feinsilberbleche als Kathoden fungieren. Das Erzeugnis wird abgefiltert und geschmolzen. Das Endprodukt des Prozesses: Rohsilber mit einem Feingehalt von etwa 95%, welches in Form von Barren, Blechen oder Drähten in den Handel übergeht.
Die Einzigartigkeit von Silber besteht u.a. darin, dass es sich gleichermaßen um ein monetäres und industrielles Metall handelt, zudem sind sowohl das Angebot als auch die Nachfrage durch geringe Preiselastizitäten gekennzeichnet. Trotz einer Vervielfachung des Silberpreises seit dem Jahr 2003 ist die weltweite Silbernachfrage bis zum Jahr 2011 um 18 % gestiegen. Vor diesem Hintergrund werden den Silbermarkt in den kommenden Jahren u.a. die folgenden Faktoren maßgeblich beeinflussen:
Auf der Angebotsseite wird die Endlichkeit der wirtschaftlich abbaubaren unterirdischen Silberressourcen zunehmend in den Blick geraten. Selbst wenn die Reserve Base, also die Höhe der potenziell abbaubaren geologischen Silberressourcen in der Erdkruste sich noch einmal verdoppeln sollte, wäre sie bei einer Steigerung der Silberproduktion von nur 2 % pro Jahr schon 2045 erschöpft. Es ist aber fraglich, ob die Ressourcenbasis in diesem Ausmaß steigen wird, da aufgrund des überwiegend oberflächennah vorkommenden Silbers die meisten angereicherten Silbervorkommen durch den Einsatz moderner Explorationstechnologien bereits entdeckt worden sein dürften.
Auf der Nachfrageseite wird die Investitions- und die Industrienachfrage nach Silber deutlich steigen, da u.a. die Schwellenländer ihren hohen diesbezüglichen Bedarf decken müssen. Viele industrielle Anwendungsbereiche befinden sich erst im Anfangsstadium und es kommen laufend neue Anwendungen hinzu, von denen einige einen sehr großen Silberbedarf entfalten werden.
Verschuldung, Geldmengenexpansion und Inflation werden weitere Vertrauensverluste in die Papierwährungen bewirken und die einstige monetäre Funktion von Silber wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Die ohnehin bereits herausgehobene Bedeutung von Silber als Anlagegut und Wertaufbewahrungsmittel wird dadurch weiter zunehmen. Zudem spielt Silber auch im Zusammenhang mit der zunehmend diskutierten neuen Weltreservewährung eine Rolle, die u.a. durch Edelmetalle gedeckt werden soll.
Legt man den zuvor projizierten Silberpreis von 1.000 US-$ je Feinunze Silber. Damit wäre allerdings immer noch nicht dessen realer historischer Höchststand erreicht, der zwar auch 1.000 US-$ betrug, allerdings in Preisen von 2010. Der Silberpreis könnte sogar deutlich über 1.000 US-$ hinausgehen, wenn es z.B. zu einer Killerapplikation käme, also einer neuen industriellen Anwendung, für die Silber unverzichtbar wäre und die ein extrem großes Markt- bei gleichzeitig geringem Recyclingpotenzial aufweisen würde.
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